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Mittwoch, 30. Juli 2008

Könnte sich das Klima drastisch und abrupt ändern?

Martin Ittershagen, Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

29.07.2008

UBA-Papier zu möglichen "Kipp-Punkten" im Klimasystem
Die zunehmende Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre erwärmt das Klima. Die Lufttemperaturen der bodennahen, atmosphärischen Schichten steigen dadurch an. Werden bestimmte Temperaturschwellen erreicht, könnte das Klimasystem mit abrupten und starken Änderungen reagieren: Grönlands Eismassen schmelzen, der Meeresspiegel steigt an, das arktische Meereis schmilzt, die Arktis selbst erwärmt sich und der Regenwald am Amazonas trocknet zunehmend aus. Ein neues Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes (UBA) fasst den Kenntnisstand zu möglichen Gefahren drastischer Klimaänderungen zusammen. "Schon in diesem Jahrhundert drohen uns bei weiter steigenden Temperaturen drastische Klimaänderungen - auch in Deutschland", sagte Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA). "Wir alle sind Teil eines globalen Experiments mit der Lufthülle unseres Planeten, von dem wir nicht genau wissen, wie es ausgehen wird. Wir müssen den Ausstoß der Klimagase rasch und deutlich senken und uns an den Klimawandel anpassen.", so Holzmann weiter.

Die meisten Menschen denken bei dem Wort "Klimaerwärmung" an einen langsam fortschreitenden Prozess: Schon bei relativ geringen Temperaturanstiegen kann das Klimasystem bereits sogenannte "Kipp-Punkte" erreichen, bei denen es zu abrupten und drastischen Änderungen kommt. Steigende Temperaturen in der Arktis haben zum Beispiel in den letzten 100 Jahren zu einem Rückgang des Meereises geführt. Bei einem weiteren Anstieg der Temperaturen könnte die Arktis im Sommer bald eisfrei sein. Der Kipp-Punkt für eine sommerliche eisfreie Arktis könnte sehr nah oder möglicherweise bereits überschritten sein. Für die in der Arktis lebenden Menschen hätte das schwerwiegende Folgen: Gejagte Tierarten verschwinden, Häuser und Wege werden durch tauende Böden instabil und beschädigt. Eine weitere Erwärmung könnte auch für den Amazonas-Regenwald drastische Folgen haben. Verstärkt durch Waldrodungen und die Tatsache, dass sich Straßen, Ackerland und Weideflächen immer weiter ausbreiten, kann das Ökosystem Regenwald austrocknen und schließlich vollständig zusammenbrechen.
Wann genau solche Kipp-Punkte erreicht werden, können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jedoch nur schwer bestimmen, da viele natürliche Prozesse noch nicht ausreichend erforscht sind. Jedoch ist sicher: Sind die Veränderungen im Klimasystem zu stark und nicht mehr umkehrbar, könnte eine Anpassung für den Menschen zu spät oder nur unter hohem Aufwand und extrem hohen Kosten möglich sein.
Entschlossenes Handeln ist daher zwingend erforderlich: Dazu gehört erstens, den Ausstoß der Treibhausgase in die Atmosphäre deutlich zu reduzieren. Zweitens müssen wir uns an die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels anpassen - zum Beispiel durch die effiziente Nutzung der Wasserressourcen oder die Entwicklung trockenheitstoleranter Kulturpflanzen. Nur so lassen sich die Folgen eines sich ändernden Klimas in Grenzen halten und bewältigen.
Das Hintergrundpapier "Kipp-Punkte im Klimasystem - welche Gefahren drohen?" steht unter http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/kipp-punkte.pdf zum Download bereit.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Wissen Sie, welchen Lebensmittelrisiken Sie ausgesetzt sind und wie sie sich vermeiden lassen?

Susanna Knotz, 8.7.2008

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) untersucht u.a., ob unsere Lebensmittel, aber auch Zusatzstoffe oder Chemikalien für die Schädlingsbekämpfung sicher sind. Jetzt wurde eine anonyme Online-Umfrage gestartet, um zu erfahren, ob die Meldungen des Instituts bei den Verbrauchern auch tatsächlich ankommen. Jeder kann ohne Angabe von Namen und Adresse aber einiger anonymer Personendaten an der Umfrage teilnehmen.
Es geht bei den Fragen um die sichere Aufbewahrung und Zubereitung von Lebensmittel ebenso wie um mögliche Verunreinigungen mit gesundheitsgefährdenden Stoffen und wie man sein Risiko gegenüber einer möglichen Gefahr einschätzt.
Nach Beantwortung einer Frage wird in wenigen Sätzen erklärt, was es mit dem jeweiligen Risiko auf sich hat und wie man es vermeiden kann. Die Umfrage läuft noch bis Ende Januar 2009.