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Freitag, 4. April 2008

Auschreibung Juniorprofessur Forschung zur Nachhaltigkeit

Quelle: Informationsdient Wissenschaft

Eine Million Euro für Forschung zur Nachhaltigkeit - Robert Bosch Juniorprofessur neu ausgeschrieben

Susanne Staerk, Kommunikation
Robert Bosch Stiftung


04.04.2008


Stuttgart, 4. April 2008 - Zum zweiten Mal schreibt die Robert Bosch Stiftung die Robert Bosch Juniorprofessur "Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen" aus. Damit sind bis zu einer Million Euro für fünf Jahre eigenständige Forschung verbunden. Vorsitzender des Programmbeirats ist Klaus Töpfer, Ex-Bundesumweltminister und Direktor des UN-Umweltprogramms. Bewerbungsfrist ist der 1. Juni 2008.

Mit der Juniorprofessur erhalten herausragende junge Wissenschafter die Möglichkeit, an einer deutschen Universität oder Forschungsinstitution über die nachhaltige Nutzung erneuerbarer natürlicher Ressourcen - vor allem in Entwicklungs- und Transformationsländern - zu forschen. In diesem Jahr sind Bewerbungen zu zwei Schwerpunkten besonders willkommen:

1. Konkurrenz um Landnutzung - etwa der Konflikt zwischen dem Anbau von Energie- und Nahrungsmittelpflanzen;
2. Landwirtschaft und Gesundheit - etwa die Auswirkungen der Tierhaltung auf Seuchenausbreitung, aber auch umgekehrt die Effekte von HIV/AIDS auf die landwirtschaftliche Produktion in Entwicklungsländern.

Bewerben können sich Wissenschaftler aus allen Ländern und allen relevanten Disziplinen, von den Agrar- und Forstwissenschaften, der Biologie und den Umweltwissenschaften, bis zur Ökonomie, Mathematik, Politik, Soziologie und Medizin. Auf Wunsch unterstützt die Stiftung Bewerber bei der Verhandlung einer "Tenure-Track"-Option an der Gastinstitution.

Die im Vorjahr ausgeschriebene Robert Bosch Juniorprofessur wurde am
27. März in Berlin an Frau Dr. Nina Farwig verliehen. Die Biologin wird an der Philipps-Universität Marburg untersuchen, wie Ökosysteme in Südafrika auf Artenschwund aufgrund der Zerstückelung der Regenwälder reagieren.

Weitere Informationen:

http://www.bosch-stiftung.de/juniorprofessorship/ - weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen

http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/18255.asp - Interview mit der ersten Robert Bosch Juniorprofessorin Dr. Nina Farwig

Angeblicher Niedergang der Solarenergiebranche

Am 28.03.2008 veröffentlichte Anselm Waldermann auf Spiegel-online einen Artikel mit dem Titel "Chinesen überschwemmen Deutschland mit Solarzellen". Tenor des Artikels war, dass chinesische Solarzellen- und -modul-Hersteller von der großen Nachfrage nach Solarstrom in Deutschland profitierten, die deutsche Branche dagegen im Niedergang begriffen sei. Deutschland würde mit seinem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Firmen aus China fördern. Wer den Spiegel-online-Artikel halbwegs aufmerksam liest, stolpert über eine Irreführung nach der anderen. Auf der Artikelseite konnte abgestimmt werden, was die Leserschaft davon hält. Die meisten waren empört, dass "die Chinesen" unser EEG ausnutzen. Das hat mich zum Schreiben eines Leserbriefs herausgefordert. Jetzt veröffentliche ich ihn an dieser Stelle:

Herr Waldermann vermengt meines Erachtens zwei völlig unterschiedliche Geschäftsfelder der Solarbranche miteinander in irreführender Weise: Solarmodulproduktion und Stromproduktion. Die Stromerzeugung mittels Solarzellen wird meines Wissens nach dem EEG vergütet, nicht aber die Herstellung der Module. Das Abstimmungsergebnis zeigt, dass die Irreführung der Leserschaft trefflich gelungen ist.

Wenn der Markt für Solarzellen in Deutschland so groß ist, dass er zusätzliche Hersteller aus dem Ausland anlockt und inländische Hersteller trotzdem Produktion, Umsatz und Gewinn steigern können, kann man daraus doch nicht den Niedergang der deutschen Solarindustrie prognostizieren. Wenn der Anteil der Solar First Produktion in Deutschland auf 20 Prozent sinkt, weil in Malaysia und anderswo zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden, kann ich noch immer keinen Niedergang erkennen, da es sich nur um relative Verschiebungen der Marktanteile in einem insgesamt wachsenden Markt handelt.

Allerdings sollte man sich in Wirtschaft und Politik Gedanken darüber machen, weltweit das deutsche EEG als äußerst wirksame Förderung von alternativen Energien anzupreisen, um den Gesamt-Marktraum zu vergrößern. Daran sollten heimische wie ausländische Hersteller von Solarmodulen gleichermaßen interessiert sein. Die Schaffung eigener heimischer Märkte kann doch nur im Interesse der ausländischen Hersteller sein.

Hier könnte tatsächlich der Markt einmal dazu genutzt werden, ein gutes politisches Instrument zu verbreiten und Deutschland könnte tatsächlich eine innovative Vorreiterrolle übernehmen. Zudem käme Lobbyarbeit für eine weltweite Verbreitung des EEG dem Klimaschutz und damit der Weltbevölkerung zugute.