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Dienstag, 16. Oktober 2007

Demokratie - für alle?

Heute Abend beschließt der deutsch-französische Fernsehsender ARTE seinen einwöchigen Themenschwerpunkt Demokratie - für alle? mit dem Dokumentarfilm "Teuflische Karikaturen" und mit einer international besetzten Diskussionsrunde.


Es diskutieren Michel Camdessus, ehemaliger Direktor des Internationalen Weltwährungsfonds und der französischen Nationalbank, Salomé Zourabichvili, ehemalige Außenministerin und Gründerin einer Bürgerbewegung und oppositionellen Partei "Georgiens Weg", Klaus Töpfer, ehemaliger deutscher Umweltminister und Exekutivdirektor der UNEP, jetziger stellvertretender Vorsitzender des Rats für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung, Gisele Khoury, libanesische Journalistin und Moderatorin des unabhängigen arabischen Nachrichtensenders Al-Arabiya und Pedram Shahyar, deutsch-iranisches Mitglied des Koordinierungskreises der globalisierungskritischen Organisation Attac.


Die Filme

Die zehn Hauptfilme befassen sich auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Thema Demokratie. Einige davon sind online in voller Länge oder als Trailer zu sehen. Auch einige Kurzfilme werden präsentiert. Die Dokumentarfilme sind von unabhängigen FilmemacherInnen aus China, Indien, Japan, Pakistan, Liberia, Ägypten, Russland, Bolivien und den USA gedreht worden.


Systematische, von oben angeordnete Folter untergraben den amerikanischen Rechtsstaat, wie "Taxi zur Hölle" sehr eindrücklich darstellt. Pakistans General Musharraf, Anführer einer Militärregierung wirkt demokratieverständiger als manch ein Demokrat. Drei Ägypterinnen betreiben in ihrem von der Diktatur geprägten Land Demokratie von unten mit Hilfe ihrer Internetseite (Arabisch) und finden Gehör. Demokratie von oben demonstriert Ellen Johnson Sirleaf, die starke Frau Afrikas, Präsidentin in einem der ärmsten Länder Afrikas. Sie bringt vor allem Frauen an die Macht, um in dem zerütteten Land gegen Korruption zu kämpfen und Demokratie einzuführen. Frauen waren schon immer verantwortlich für alles, hatten aber nichts zu sagen.


Ich habe fünf der Filme selbst gesehen, die anderen im Internet gesichtet. Ich habe die Überzeugung gewonnen, dass sie alle sehenswert oder sogar mitreißend sind. Einige führen uns Europäern ganz plakativ vor, wie manche Menschen in undemokratischen Ländern unter teils haarsträubenden Bedingungen vollen Einsatz für Demokratie zeigen, während wir uns in unseren demokratischen Staaten ohnmächtig und der Staatsgewalt ausgeliefert fühlen. Das wirkt im Vergleich geradezu lächerlich. Die Parole lautet, nicht immer nur schimpfen, sondern sich aktiv beteiligen und einsetzen!


Das Projekt

Die Filme wurden in 30 Ländern gleichzeitig ausgestrahlt und sollen eine weltweite Demokratie-Debatte (English) auslösen. Die Initiative zu diesem bisher einzigartigen, weltumspannenden Dokumentarfilm-Projekt ging von fünf Fernsehredakteuren aus England (Nick Fraser, BBC), Dänemark (Mette Hoffmann-Meyer, DRTV), Finnland (Iikka Vehkalahti, YLE), Deutschland (Hans Robert Eisenhauer, ZDF/ARTE) und Frankreich (Christoph Jörg, ARTE France), sowie zwei Produzenten aus Südafrika (Don Edkins) und Dänemark (Mette Heide) aus.

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